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Kurze Besprechung vor dem Gang über die Regensburger Warendult
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Recht, Technik, Perspektive – Fotografie neu entdeckt

  • 10.05.2025 | Hl. Dreifaltigkeit | KDFB Frauenbund Foto Workshop

Im Rahmen eines spannenden und vielseitigen Workshops am Samstag trafen sich Mitglieder des Frauenbunds im Pfarrheim Steinweg, um sich intensiv mit dem Thema Fotografie unter Leitung von Jürgen Buchberger auseinanderzusetzen – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.

Der erste Teil des Workshops widmete sich den Grundlagen und rechtlichen Aspekten der Fotografie. Dabei wurde zwischen privater, redaktioneller und gewerblicher Nutzung unterschieden und aufgezeigt, worauf bei der Veröffentlichung von Fotos jeweils zu achten ist. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema „Recht am eigenen Bild“. In diesem Zusammenhang wurden Fragen rund um das Fotografieren bei öffentlichen Veranstaltungen, die Abbildung von Personen in allgemeinem Kontext sowie der Umgang mit Personen der Öffentlichkeit beleuchtet. Auch die sogenannte Panoramafreiheit, also das Recht, Gebäude und Kunstwerke im öffentlichen Raum fotografieren und veröffentlichen zu dürfen, wurde anschaulich erklärt.

Nach der Theorie ging es in den praktischen Teil: Die Fotografie mit dem Smartphone stand im Mittelpunkt. Verschiedene Hilfsmittel wie Selfiesticks, Monopods, Bluetooth-Auslöser und Stative wurden vorgestellt und praktisch ausprobiert. Zudem wurden wichtige Kamerafunktionen moderner Smartphones erklärt – von Fokus und Belichtung bis hin zu HDR, Gitterlinien und manuellem Modus. Auch Grenzen und Nachteile der Smartphone-Fotografie wurden durch den Referenten Jürgen Buchberger thematisiert, etwa der digitale Zoom, der Qualitätsverlust mit sich bringt, die kleinen Sensorgrößen oder der manchmal zu stark eingreifende Einfluss von KI-Funktionen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf gestalterischen Aspekten: Unterschiedliche Perspektiven, Höhen, Bildaufbau sowie symmetrische und asymmetrische Kompositionen wurden diskutiert und erprobt. Die Teilnehmerinnen konnten ihr Wissen anschließend im Freien anwenden – bei einem Besuch der Regensburger Maidult. Hier versuchten sie, vertraute Motive aus ihrer Kindheit mit neuen fotografischen Augen zu sehen. Schnell wurde deutlich, wie sehr Sehgewohnheiten unser Fotografieren prägen – und wie bereichernd es sein kann, diese bewusst zu hinterfragen. Durch das Experimentieren mit Perspektiven, Entfernungen und ungewöhnlichen Bildausschnitten entstanden ganz neue Blickwinkel.

Zurück im Pfarrheim wurden die entstandenen Aufnahmen gemeinsam angesehen und besprochen. Die abschließende Reflexion zeigte: Der Workshop hat nicht nur technisches Wissen vermittelt, sondern vor allem das Sehen geschärft. Die Freude am bewussteren Umgang mit der Kamera – und der eigenen Wahrnehmung – war bei allen Teilnehmerinnen spürbar. Eine Fortsetzung des Workshops ist bereits in Planung