
"Woran sterben Sie eher: Im Auto nicht anschnallen oder rauchen?"
- 30.06.2025 | Hl. Dreifaltigkeit | Caritas Krankenhaus St. Josef vor Ort
Bei schwülen 32 Grad im Pfarrheim besuchte uns Prof. Dr. Dierk Endemann im Rahmen der Vortragsreihe "Das Caritas Krankenhaus St. Josef vor Ort" um uns umfassend über das Thema Herzgesundheit zu informieren. Welche Präventionsmaßnahmen kann man selbst ergreifen? Welche Risikofaktoren gibt es? Welche Behandlungsmethoden gibt es im Ernstfall?
Das Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) in der Stadt Regensburg e. V. starteten im März 2023 in Regensburg das Bildungsformat "Das Krankenhaus St. Josef vor Ort ... Kostenlose Gesundheits-Tipps von Experten."
Monatlich geben dabei kompetente Ärztinnen und Ärzte, Expertinnen und Experten des Caritas-Krankenhauses St. Josef in verschiedenen Pfarreien Informationen zu den verschiedenen Gesundheitsthemen, wie Krebsarten, Gelenkschmerzen, Hygiene im Alltag, und auch die Patientenverfügung wird aus medizinischer, juristischer und ethischer Sicht beleuchtet. So werden medizinische Informationen auf höchstem Niveau für alle Menschen zugänglich gemacht und auch Fragen beantwortet.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Jürgen Buchberger, dem Ansprechpartner für die KEB in unserer Pfarreiengemeinschaft, ging es gleich in medias res. Prof. Dr. Endemann gab den 20 TeilnehmerInnen einen Einblick in die Anatomie des Herzens und erläuterte uns die Funktion und das Zusammenspiel von Aorta, Herzkranzgefäßen und Herzklappen.
Nach einem Überblick zu den verschiedenen Erkrankungen wurden die Risikofaktoren dargestellt und erklärt. "Woran sterben Sie eher: Im Auto nicht anschnallen oder rauchen?" war hier die provokante Frage. Und tatsächlich war das Ergebnis verblüffend, das Risiko wegen "Nicht Anschnallen" zu sterben liegt im Promillebereich, an den Folgen des "Rauchens" zu sterben liegt das Risiko bei ca. 50%.
"Wir schnallen uns im Auto ja schon fast automatisch an, selbst wenn wir nur um die Ecke zum Bäcker fahren.", so Prof. Dr. Dierk Endemann, "Aber Rauchen geben wir trotz des sehr hohen Risikos nicht auf. Übrigens, das war jetzt keine Aufforderung sich nicht mehr anzuschnallen. Machen Sie das weiterhin."
Selbstverständlich kam der Redner auch auf die Behandlungsmethoden zu sprechen und wie die Abläufe im Ernstfall, zum Beispiel bei einem akuten Herzinfarkt, sind. Wieso Frauen bei einem Herzinfarkt später oder gar nicht den Notruf wählen, Männer - vor allem Raucher - da sehr schnell sind: "Die wissen einfach, dass sie geraucht haben, gefährdet sind und erkennen das dann auch." Vom setzen eines Herzkatheders bis zur medikamentösen Behandlung wurde die Therapie umfangreich erläutert.
In der anschließenden Fragerunde hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen zum Vortrag zu stellen aber auch eigene Fragen einzubringen. Hier ging die Bandbreite von eigenen Symptome und Beschwerden über Fragen wie "Sind Blutdruckmessgeräte aus dem Discounter eigentlich genau?" oder "Wie ist Stress als Risikofaktor zu bewerten?" hin zu konkreten Fragen rund um die Behandlung und Therapie.
Als Dank überreichte Jürgen Buchberger noch zwei Flaschen Wein an den Referenten und bedankte sich für den umfangreichen, informativen und vor allem verständlichen Vortrag. Mit einem kräftigen Applaus der Teilnehmer wurde Prof. Dr. Dierk Endemann verabschiedet.